Mobilitäts-Monitor zeigt positive Tendenz zum Auto
Max Nötzli, Präsident "auto-schweiz" |
Bereits
zum vierten Mal seit 2005 hat im Auftrag von „auto-schweiz“, Vereinigung
Schweizer Automobil-Importeure, das Forschungsinstitut gfs.bern einen
sogenannten Mobilitäts-Monitor durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass das Auto
für 77 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer nach wie vor ein
„unverzichtbarer Alltagsgegenstand“ ist.
Das Forschungsinstitut gfs.bern hat in
einer repräsentativen Umfrage bei 1'000 Stimmberechtigten in allen Landesteilen
und Sprachregionen einige interessante Aspekte betreffend Einstellung zum Auto
erarbeitet. Neben den wiederholten Einstellungsfragen zum Auto (die erste
Umfrage fand 2005 statt) stand 2012 auch das Thema „Autokosten“ im Fokus, wie
Urs Bieri, Politikwissenschafter und Projektleiter, an einer Medienorientierung
in Bern ausführte. Für rund 40 Prozent der Befragten, und damit der grössten
Gruppe, sehen, dass der Verkehr positive und negative Seiten aufweist. Seit der
ersten Befragung stetig zugenommen hat der Anteil an Befragten, die mehr Vor-
als Nachteile sehen. Rund ein Fünftel aller Befragten hat eine negative
Einstellung zum Auto, und dieser Anteil ist seit der ersten Befragung praktisch
gleich geblieben. „Zusammenfassend“, so Bieri, „kann festgestellt werden, dass
die Grundeinstellung gegenüber dem Auto stabil ist, mit einer leicht positiven
Tendenz.“
Der Nutzen des Autos ist unbestritten, wie
die drei wichtigsten Aussagen auf diese Frage aus der Befragung unterstreichen:
Es sind dies die Erreichbarkeit abgelegener Ziele, das Erbringen
Andreas Burgener, Direktor "auto-schweiz", |
wichtiger
Transportleistungen zugunsten der Allgemeinheit und nicht zuletzt wird das
Funktionieren der Schweizer Wirtschaft allgemein mit dem Auto in Verbindung
gebracht. Zugenommen hat zudem die Wahrnehmung, dass moderne Autos wesentlich
weniger die Umwelt belasten. So ist es kaum verwunderlich, dass rund 80 Prozent
der Befragten auf die Frage, auf was beim Kauf eines neuen Autos speziell
geachtet werde, ein energieeffizientes Benzinmodell, respektive eine umweltfreundliche
und saubere Dieselversion wählen würden. An Zustimmung ganz wesentlich verloren
haben dagegen Antriebssysteme mit alternativen Energien.
Urs Bieri, gfs.bern, Projektleiter |
In seiner Schlussbetrachtung stelle Urs
Bieri unter anderem fest, dass „das Auto wieder mehr als Gebrauchsgegenstand wahrgenommen
wird. Allerdings ist auch festgestellt worden, dass die Schweizer
Stimmberechtigten das Auto mit einer höheren Nutzungssensibilität brauchen.
Bildlich gesprochen befinde sich zudem „auf dem Beifahrersitz des
durchschnittlichen Autofahrers ein Taschenrechner“, was doch zeige, dass die
Kosten nach wie vor im Mittelpunkt des Interesses beim Autokauf stehen.
Für Andreas Burgener, Direktor von „auto-schweiz“,
zeigt das aber auch, dass „ganz genau berechnet wird, wie viel Oekologie sich
jede(r) Einzelne überhaupt leisten kann.“ Deshalb haben auch Massnahmen mit
individueller Kostenfolge wie Road-Pricing, teurere Treibstoffpreise oder
CO2-Abgabe in der Umfrage keine guten Karten. Gut zwei Drittel der Befragten
sprechen sich dafür für ein Verbot von Autos aus, die älter als 13 Jahre sind.
Etwas mehr als die Hälfte der Befragten ist grundsätzlich der Ansicht, dass
sich die Autoindustrie noch mehr zur Verminderung der Abgase einsetzen soll.
Und 84 Prozent plädieren dafür, dass energieeffiziente Autos steuerlich
bevorteilt werden sollen. „In den Augen von Frau und Herr Schweizer hat sich
die Branche eindeutig bewegt – und zwar in die richtige Richtung“, fasst
Burgener zusammen. .
Für Max Nötzli, Präsident von „auto-schweiz“,
ist ganz klar, was das alles bedeutet: „Jedes neue Modell, das auf den Markt
kommt, muss zwingend effizienter sein als das vorherige, sonst hat es in der
Schweiz keine Absatzchancen – was bedeutet, dass die Automobilindustrie auch in
Zukunft innovative Lösungen anbieten muss und auch wird.“ (hrk)