Informativer "Tag der Schweizer Garagisten"
Wirtschaftlich gehört
der motorisierte Strassenverkehr seit je zu den Wachstumstreibern. Mit der
Digitalisierung und deren Auswirkung steht die Branche vor einem weiteren
Umbruch. Der Tagungstitel «Die Zukunft ist automobil» war das Motto der vom Autogewerbe
Verband der Schweiz (AGVS) organisierten Tagung.
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Zentralpräsident Urs Wernli |
Bereits seit Wochen war der Tag der Schweizer
Garagisten" im Classic Center Schweiz in Safenwil ausgebucht, wie
Zentralpräsident Urs Wernli einleitend betonte. Er verwies auf "drei
prägende Ereignisse des vergangenen Jahres": Die Aufhebung des
Franken-Euro-Mindestkurses vor fast genau einem Jahr, die das Autogewerbe gut
meisterte, dann der Erfolg bei der Durchsetzung der Intervalle in der
Motorfahrzeugkontrolle, und im Herbst waren die Wahlen aus politischer Sicht
wichtig – das Parlament ist nun bürgerlicher zusammengesetzt und dürfte auch
autofreundlicher sein, ist Wernli überzeugt. Politisch stehen jedoch auch 2016
wichtige Entscheide an. «Nach der Gotthard-Abstimmung Ende Februar wird die
Milchkuh-Initiative die wichtigste Abstimmung der letzten Jahrzehnte», ist der
AGVS-Präsident überzeugt. Gleichzeitig hob er aber auch die Bedeutung des
AutoEnergieChecks hervor: «Der AEC zahlt direkt auf das Imagekonto.»
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"Hausherr" Walter Frey |
Wernli betonte, dass die Garagisten in Zukunft wohl noch
mehr gefordert werden, denn im Zeichen der Digitalisierung kämen grosse
Herausforderungen auf sie zu. "Doch Sie alle haben bewiesen, dass sie
durchaus willens und in der Lage sind, alles in der für Garagisten gewohnten
professionellen und souveränen Manier zu meistern."
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AUTOHAUS-Herausgeber Hannes Brachat |
Nach der Begrüssung durch Hausherr Walter Frey und einem
interessanten Statement von Formel 1-Rennstallbesitzer Peter Sauber, äusserte
sich Professor Hannes Brachart, Herausgeber AUTOHAUS, zur Zukunft der
Automobilindustrie. «Zukunft ist nicht, Zukunft macht man» sagte Brachat gleich
zu Beginn des informativen, unglaublich vielschichtigen und trotzdem
kurzweiligen Referats. Brachat ist nach wie vor von der Zukunft des Produkts
überzeugt. Dabei machte er deutlich, dass praktisch alles vom Auftritt
gegenüber dem Kunden abhängt. «Wir leben von den Stammkunden und müssen den
Loyalisierungsbereich erhöhen», betonte er. Im Verkauf sei weiterhin Geld zu
verdienen. «Welche Assistenzsyteme können wir nachrüsten, wie kann ein Neuwagen
schön aufgepumpt werden?», sind laut Brachat zentrale Fragen. «Die
Kommunikation mit dem Kunden ist wichtiger als sein Auto», sagte er weiter. Und
er verriet auch die schwäbische Geheimwaffe: «Lob ist gratis. Und es ist erstaunlich,
wie viel Lob ein Mensch erträgt.»
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Formel 1-Rennstallbesitzer Peter Sauber |
Der blinde österreichische Bergsteiger Andy Holzer überzeugte
mit seinem emotionalen Referat "Konzentration auf die Stärken kann Berge
versetzen." Er habe gelernt, dass es "so ist wie es ist", sagte
er und weiter: "Würde mich ein Arzt heilen, würde er auch mein
Geschäftsmodell zerstören». Frau Prof. Dr. Margrit Stamm ging auf die
Problematik der Nachwuchsförderung ein und Astra-Direktor Jürg Röthlisberger
unterstrich die Wichtigkeit des Individualverkehrs in der Schweiz. In diesem
Zusammenhang sprach er sich auch ganz klar für die zweite Röhre am Gotthard
aus. "Der Individualverkehr", so Röthlisberger, "nimmt stetig zu
– in den letzten 20 Jahren um rund 120 Prozent – und das bei praktisch gleich
viel vorhandenen Strassen!"
Im AGVS-Club diskutierten SVP-Nationalrat Walter Wobmann,
Astra-Direktor Jürg Röthlisberger, CVP-Nationalrat Fabio Regazzi und
AGVS-Vizepräsident Pierre Daniel Senn über aktuelle politische Fragen und
wagten einen Blick in die automobile Zukunft. (hrk)