Sonntag, 23. Juni 2013

DV ACS, Neuenburg



Mathias Ammann zum neuen ACS-Zentralpräsident gewählt
Ehrenmitglieder: Taeschler, Miffon, Zürcher
An der ordentlichen Delegiertenversammlung (DV) des Automobil Club der Schweiz (ACS) wurde in Neuenburg der Berner Sektionspräsident Mathias Amman zum Nachfolger von Claude Miffon zum neuen Zentralpräsidenten gewählt. Zusammen mit dem im kommenden Frühjahr abtretenden Generaldirektor Niklaus Zürcher und Bernhard Taeschler wurde er von der DV zum Ehrenmitglied ernannt.
In seinem Jahresbericht blickte Miffon auf die zwölf Jahre seiner Präsidentschaft zurück, die er sich nicht ganz so schwierig gewünscht hätte wie sie es effektiv waren. Überhaupt nichts anfangen konnte er mit der Erklärung des Präsidenten von Economiesuisse, der kürzlich einen Benzinpreis von fünf Franken forderte. „Bravo Economiesuisse“, sagte Miffon, „nach der Minder-Initiative haben wir sehnlichst auf eine entsprechend konstruktive Aussage gewartet!“ Einen Seitenhieb bekam aber auch die Politik betreffend CO2 ab, „den erklärten öffentlichen Feind Nummer eins in Sachen Umweltschutz“, wie er betonte. „Die Politikerinnen und Politiker fordern in ihrer Schizophrenie, dass mehr Elektrofahrzeuge gebaut werden sollen, beschliessen aber gleichzeitig den Ausstieg aus der Atomenergie, wie wenn die beiden Probleme nicht eng miteinander verbunden wären!“
Markus Hutter ehrt Claude Miffon
Vizepräsident und Nationalrat Markus Hutter verabschiedete Claude Miffon, der „das Steuer des ACS in einer überaus schwierigen Phase übernommen hatte, als es dem Club nämlich sehr schlecht ging.“ Hutter betonte, dass es „kurz vor der Fusion mit dem TCS Miffon und seinem Vorstand gelungen ist mit der Zurich einen Partner ins Boot zu holen, dank dem es wieder aufwärts ging.“ Die von der Zurich geforderte Strukturanpassung wurde von der unter Präsident Miffon stehenden Reformkommission angepackt und durchgezogen.“ Und so sei es nur logisch gewesen, dass 2001 der neue Zentralpräsident eben nur Claude Miffon heissen konnte. „Dank einer klaren und umfassenden Reorganisation ist es Dir gelungen, den ACS zu dem zu machen, was er heute darstellt: Einen gesunden Club mit stets steigender Mitgliederzahl – und dafür gebührt Dir unser herzlichste Dank“, sagte er zum sichtlich gerührten Genfer.
alter (links) und neuer Präsident
Der zu seinem Nachfolger gewählte Mathias Ammann bedankte sich nach seiner Wahl bei den Delegierten für das ihm entgegen gebrachte Vertrauen – und nahm die Wahl „sehr gerne an“. Es sei ihm eine grosse Ehre, betonte der Berner, „diesen gesunden Club in einem zwar schwierigen Umfeld übernehmen zu dürfen.“ Es müsse das Bestreben des ACS sein, „stets für unsere Mitglieder da zu sein und diesen einen ständigen Mehrwert zu bieten. Dazu braucht es aber auch einen ACS, der politisch präsent ist und der sich ganz klar für die Interessen der Automobilisten einsetzt.“
Dass dem so ist hatten die Delegierten bei der Behandlung der statutarischen Geschäfte bewiesen. Claude Miffon präsentierte und erläuterte die „Milchkuh-Initiative“, offiziell Initiative „für eine faire Verkehrsfinanzierung“ und bat die Delegierten um ein klares Votum zu deren Unterstützung. Dieses wurde auch abgegeben, so dass der ACS einstimmig dahinter steht. Einige Gegenstimmen gab es dagegen beim Referendum „Nein zur 100-Franken Autobahnvignette“, und zwar aus den Reihen der Thurgauer und Neuenburger Delegierten, die offensichtlich befürchteten, dass einige ihnen nahe stehende Bauprojekte bei einem „Nein“ nicht oder erst viel später realisiert werden könnten. Aber auch hier ist die Position des ACS klar: Unterstützung des Referendums gegen eine 150-prozentige Erhöhung! Ohne Gegenstimme wurde dann auch einer moderaten Erhöhung der Beiträge einzelner Kategorien zugestimmt.
Der Neuenburger Regierungsrat Laurent Kurth hatte bei der Begrüssung der Delegierten darauf hingewiesen, dass in seinem Kanton bezüglich Strassen-Infrastruktur einiges im Argen liegt. „Es muss unser aller Ziel sein, dafür zu sorgen, dass die Mobilität auf allen Ebenen funktioniert, ohne dass der eine gegen den anderen Verkehrsträger ausgespielt wird.“ (hrk)