Montag, 17. Oktober 2011

Renault mit Elektromodellen


Renault lanciert Fluence und Kangoo mit Elektroantrieb
Noch vor dem kommenden Genfer Automobilsalon wird Renault in der Schweiz die ersten Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb an die Kunden ausliefern. Es sind dies die Stufenhecklimousine Fluence sowie der kleine City-Lieferwagen Kangoo, beide als Z.E. (Zero Emission) also absolut emissionsfrei.
Parallel zum Schwestermodell mit Verbrennungsmotor (in der Schweiz nicht erhältlichen) bietet Renault den Fluence Z.E mit Elektromotor und Lithium-Ionen-Batterie als absolut emissionsfreie Version an. Die zwischen der Rücksitzbank und dem Gepäckraum integrierte Batterie sorgt dafür, dass die Länge des Z.E. um 13 Zentimeter gewachsen ist, so dass die Platzverhältnisse auf den Rücksitzen trotz Batterie nicht beeinträchtigt werden. Beidseitig kann der Fluence Z.E. an den in die Karosserie integrierten Klappen „betankt“, respektive eben aufgeladen werden. Als Antrieb dient ein so genannter fremderregter Synchronmotor mit einem Gewicht von rund 160 kg. Diese Weltneuheit kommt bislang nur bei Renault Elektrofahrzeugen zum Einsatz. Das Aggregat leistet 95 PS bei einem maximalen Drehmoment von 226 Nm, wobei dieses bereits aus dem Stand verfügbar ist, was dem Fahrzeug zu einer absolut linearen, ruhigen, ruckfreien Beschleunigung ohne jeglichen Schaltvorgang verhilft.
Die Batterie verfügt über eine Kapazität von 22 kWh, was für den Fluence eine Reichweite von 185 km bei voll aufgeladener Batterie ergibt. Bei idealen Einsatzbedingungen und entsprechend optimaler Fahrweise kann diese bis auf 200 km ansteigen, was deutlich über dem Mobilitätsbedarf der meisten Kunden liegt, wie Renault ermittelt hat. Zur hohen Energieeffizienz trägt aber auch die Rekuperation bei, was nichts anderes heisst, als dass beim Bremsen wie auch im Schiebebetrieb Bewegungsenergie zurückgewonnen und als elektrische Energie wieder in der Batterie gespeichert wird.
Um die Batterie optimal aufladen zu können, empfiehlt Renault die Installation einer Wall-Box (Fr. 1'500.—ideal für Garage oder Parkplatz) mit 230 Volt Spannung und 10 oder 16 Ampère Ladestrom, welche die vollständige Aufladung der Batterie innerhalb von 6 bis 8 Stunden erlaubt. Zu einem späteren Zeitpunkt (voraussichtlich ab 2013) soll eine Schnellladung an einer 440-Volt-Drei-Phasen-Kraftstromsteckdose) angeboten werden.
Der Renault Fluence Z.E. kostet 31'200 Franken (ohne MWST), wobei in diesem Preis die Kosten für die Batterie nicht drin sind. Diese wird von Renault dem Kunden vermietet (Fr. 95.--/Monat), wobei dieser stets Anspruch auf eine Batterie in optimalem Zustand hat. Renault sorgt jedoch nicht nur dafür, dass das Auto jederzeit mit einer funktionsfähigen, bestens gewarteten Batterie ausgestattet ist, die Firma übernimmt damit auch die Verantwortung für eine umweltgerechte Entsorgung alter und nicht mehr im Einsatz stehender Batterien.

Mit dem Kangoo Z.E. zu den Kunden
Mit einem kleineren aber ebenso effizienten Elektroantrieb versehen ist der Kangoo Z.E., wobei dieser mit einer Leistung von 60 PS aufwartet. Die Lithium-Ionen-Batterie ist hier in Unterflur-Bauweise angebracht, so dass der vorhandene Laderaum derselbe ist wie in der Ausführung mit Verbrennungsmotor. Auch die Nutzlast ist dieselbe, und mit einem Preis von 26'300 Franken (o. MWST., plus Fr. 95.--/Monat für die Batterie) ist der Kangoo Z.E. für den Handwerker eine Variante, die durchaus zu prüfen ist. Denn mit der angebotenen Reichweite (gegen 200 km bei geladener Batterie) werden die meisten Wünsche wohl problemlos zu erfüllen sein.

Renault-Händler zeigen grosses Interesse an den Z.E.-Modellen
Jörg Sigrist, seit gut einem Jahr beim Renault-Importeur in Urdorf als Brand Manager Elektrofahrzeuge tätig, bestätigte anlässlich der Präsentation der beiden Elektrofahrzeuge, dass nicht nur die Kunden (bereits rund 200 Vorbestellungen) sondern auch die Händler grosses Interesse an den neuen Modellen bekunden. „Alle unsere Händler können, bei entsprechender Ausbildung und mit den benötigten Spezialwerkzeugen, diese Autos auch warten – ausgenommen der Hochspannungsbereich, der nur in einem der 13 dafür vorgesehenen Betriebe der Konzessionäre gewartet werden darf.“ Diejenigen Kunden, die über das Internet ihr Interesse kundgetan und eine (kostenpflichtige) Vorreservation getätigt haben, können ab Ende Oktober erste Probefahrten unternehmen; ab dem 1. Dezember werden dann die ersten Bestellungen möglich sein, und schon im Februar „hoffen wir, die ersten Fahrzeuge ausliefern zu können“. Sigrist empfiehlt den Kunden, bei sich zu Hause eine Wall-Box installieren zu lassen, „weil dies der beste Weg ist, stets eine leistungsfähige Batterie verfügbar zu haben.“ Für die Zukunft erhofft er sich der „viele zusätzliche Lademöglichkeiten wie beispielsweise in Parkhäusern an Flughäfen oder Bahnhöfen sowie zu einem späteren Zeitpunkt auch Schnelllademöglichkeiten an Tankstellen.“ (hrk)