Montag, 25. Juni 2012







Niklaus Zürcher

„strasseschweiz“ fordert eine Fondslösung für die Strasse
An der 67. ordentlichen Mitgliederversammlung von „strasseschweiz“, dem Verband des Strassenverkehrs FRS, wurde eine Resolution verabschiedet, die ein strategisches Entwicklungsprogramm für die Strasseninfrastruktur verlangt – analog des bereits geplanten Bahninfrastrukturprogramms. Damit soll die längst erforderliche finanzielle Sicherheit, die bessere Planbarkeit und Flexibilität gewährleistet werden.
FRS-Generalsekretär Hans Koller
Der abtretende Verbandspräsident Rudolf Zumbühl betonte, dass sich „Strasse und Schiene in Zukunft mit riesigen Herausforderungen“ im Bereich Infrastruktur konfrontiert sehen. Beide Landverkehrsträger, so Zumbühl, „benötigen in den kommenden Jahren sehr viele finanzielle Mittel um Ausbau, Unterhalt und Betrieb ihrer jeweiligen Infrastrukturen zu gewährleisten.“ Zugunsten der Schiene sei mit der Vorlage FABI (Finanzierung und Ausbau Bahninfrastruktur) eine jährliche Summe von gut fünf Mrd. Franken vorgesehen. Eine gleichwertige Planung für die Strasse hingegen fehlt, und das, „obwohl auch auf Seite der der Strasse ein Finanzierungsbedarf von total mehr als vier Mrd. Franken besteht!“
Dr. Rudolf Dietere, Direktor ASTRA
Ein erster Schritt in die richtige Richtung sei mit der Ende Mai vom Nationalrat genehmigten Motion „Strategisches Entwicklungsprogramm Strasseninfrastruktur“ zwar getan. Es gelte nun aber, diese Vorlage zur Strasseninfrastruktur auf den gleichen Stand wie die FABI-Vorlage zu bringen, damit beide Vorlagen von den Räten optimalerweise parallel auf dem gleichen konzeptionellen Stand beraten werden können.
Für die neue, dreijährige Amtsperiode bis 2015 wurden die Organe von „strasseschweiz“ neu bestimmt. Als neuer Präsident wurde dabei turnusgemäss (abwechslungsweise TCS respektive ACS-Repräsentanten) ACS-Präsident Niklaus Zürcher vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Die übrigen Mitglieder des Zentralvorstandes wurden in globo bestätigt.
Rudolf Zumbühl
In einem informativern und hoch interessanten Referat äusserte sich Dr. Rudolf Dieterle, Direktor des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) zum Thema „Strassenverkehr – Herausforderungen der nächsten 20 Jahre“. Dabei befasste er sich in erster Linie mit dem Verkehrsfluss auf den Nationalstrassen. „Schon bald wird mehr als die Hälfte des gesamten Strassenverkehrs in unserem Land auf den Nationalstrassen abgewickelt“, betonte er. Deshalb sei eines der vordringlichen Probleme des ASTRA „Massnahmen zur Verbesserung des Verkehrsflusses“ zu erarbeiten. So werde bei Baustellen darauf geachtet, möglichst kein Spurabbau vorzunehmen. Mit zum Verkehrsmanagement gehören aber auch asndere Massnahmen wie die Pannenstreifenumnutzung (PUN). Bereits jetzt seien solche PUN-Abschnitte in Betrieb – wobei ein Maximum von etwa 125 km möglich sei.
Zum Thema „Hilfe von der Schiene“ sagte er kurz und bündig: „Vergessen Sie das ganz schnell wieder, von dort kommt nichts!“ Er zeigte auf, welche Projektstudien in welchem Stadium sind, wo bald und wo erst später gebaut werden kann. Dabei ging er immer wieder auch auf die Konflikte ein, die sich ergeben können in der Zusammenarbeit mit den Kantonen. „Kantonsstrassen sind zum Teil nicht mehr verfügbar, wenn ein Abschnitt der Autobahn gesperrt werden muss – und das macht mir grosse Sorgen.“
Weiter ging er auf das Thema „Energie“ ein, äusserte sich zur Sicherheit und kam natürlich auch auf die Finanzen zu sprechen. „Die finanzielle Situation ist unerfreulich“, stellte er fest. „Wenn man bedenkt, dass rund 85 Prozent aller Verkehrsleistungen auf unseren Infrastrukturen abgewickelt werden, dann ist eine klare und sichere Finanzierung unumgänglich.“ Um langfristig planen zu können brauche es auch für die Strasseninfrastruktur einen Fonds, betonte Dieterle. „Und zwar muss dieser wasserdicht gebaut werden, so dass er nicht immer wieder angezapft werden kann!“ (hrk)

Mittwoch, 6. Juni 2012

Chevrolet Volt


Chevrolet weist mit dem Volt den „elektrischen Weg“
Bekanntlich wurde der Chevrolet Volt, gemeinsam mit dem baugleichen und ebenfalls in den USA produzierten Opel Ampera, mit dem begehrten Titel „Auto des Jahres“ ausgezeichnet. Im Testeinsatz bewies der Volt, dass mit der bei diesem Modell angewandten Technik der Elektroantrieb der Zukunft im Einsatz steht.
Zur Erlangung des Titels müssen zahlreiche Punkte erfüllt werden. So werden unter anderem die Bereiche Design, Komfort, innovative Technik und Effizienz genau unter die Lupe genommen. Und gerade in diesen angeführten Bereichen gehört der Volt eindeutig zu den führenden Modellen. So ist er ein Fahrzeug, das ohne batteriebedingte Reichweitenbeschränkung auskommt. Ein Lithium-Ionen-Akku mit 16 kWh Kapazität versorgt den 150 PS starken Elektromotor mit Energie. Je nach Fahrweise reicht der reine Batteriebetrieb für eine Reichweite von knapp 60 Kilometern, wobei der Antrieb stets elektrisch ist. Nähert sich der Ladezustand der Batterie einem Bereich von rund 20 Prozent, so wird automatisch ein 86 PS starker 1,4-Liter-Benzinmotor eingeschaltet, welcher einen Generator antreibt, der die Stromversorgung des Elektromotors übernimmt. Der Benzinmotor ist also einzig und allein für den Betrieb des Stromgenerators verantwortlich und nicht für den direkten Antrieb.
Dank dieser Verlängerung der Reichweite von rund 100 auf mehr als 500 Kilometer tritt der Chevrolet Volt ganz klar gegen die etablierten Benzin- oder Dieselautos der oberen Mittelklasse an. Seine Vorteile sind ganz klar auf der Seite Umweltemissionen zu suchen. Dazu ist das Fahrzeug sehr leise, man hört im Innern nur bei höheren Geschwindigkeiten den Fahrtwind – und das wiederum kann ausserhalb zu Problemen führen. Vor allem wenn der Volt inmitten des langsamen Verkehrs unterwegs ist, wird er akustisch kaum wahrgenommen, was vor allem bei seh- oder hörbehinderten Fussgängern problematisch sein kann. Eine zusätzliche, wesentlich leisere Hupe (die ähnlich tönt wie wenn mit der Fernbedienung ein Auto geschlossen wird) soll und kann hier Abhilfe schaffen, ohne dass die Fussgänger erschreckt werden.
Wer eine Fahrt vor sich hat, die mehrheitlich auf der Autobahn oder auf Überlandstrassen abgewickelt wird, tut gut daran, von Beginn weg den Strom fortlaufend zu produzieren und die reine Batterietätigkeit dann einzusetzen, wenn es sich aufdrängt – in einem Dorf oder in der Stadt. Die Innenausstattung des Volt ist komfortabel, die Armaturen übersichtlich angeordnet, und die auf der Mittelkonsole angebrachten Bedienungselemente können gut erreicht werden. Vier Schalensitze sorgen für guten Fahrkomfort in einem von einem Auto mit Verbrennungsmotor nicht zu unterscheidenden Fahrzeug, das zudem mit einem Preis von rund 50'000 Franken auch in dieser Beziehung keinen Vergleich zu scheuen braucht. (hrk)